Häusliche Gewalt

Was ist häusliche Gewalt?
Häusliche Gewalt oder auch Partnergewalt liegt immer dann vor, wenn es in einer häuslichen Gemeinschaft (z.B. Ehe, Lebenspartnerschaft, Beziehung) zu Gewalt kommt. Es ist auch dann häusliche Gewalt, wenn die häusliche Gemeinschaft gerade aufgelöst wird oder eine Trennung noch nicht allzu lange zurück liegt. Die Tat muss nicht innerhalb der gemeinsamen Wohnung stattfinden. (Quelle: bff - frauen gegen gewalt e. V.)
Als häusliche Gewalt bezeichnet man Gewalttaten zwischen Personen in bestehenden oder sich auflösenden ehelichen und nicht ehelichen Lebensgemeinschaften wie z. B. (Ehe)Partner, Verwandte, Wohngemeinschaften - d.h., häusliche Gewalt findet im sozialen Nahraum statt, zwischen Menschen, die eine Beziehung miteinander haben, also nicht fremd sind.
Hilfeanbieter, Kontaktadressen
Opferschutzbeauftragte der Polizei
Frauen- und Kinderschutzhaus Dülmen
Frauen e.V. - Beratungsstelle für Mädchen* und Frauen*, Fachstelle gegen Gewalt im Kreis Coesfeld
Kinderschutzbund - Kreisverband Coesfeld
Caritasverband für den Kreis Coesfeld. e. V. - Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
Christophorus Kliniken Coesfeld - Kinderschutzambulanz
Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Münster - Beratungsstelle Coesfeld
Das Hilfetelefon - Beratung und Hilfe für Frauen
App Gewaltfrei in die Zukunft | Gemeinsam gegen häusliche Gewalt
Bundesministerium - Initiative "Stärker als Gewalt"
Bundesförderprogramm - "Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen"
Bundesverband Frauenberatungsstellen (bff)
Informationen über häusliche Gewalt für Kinder und Jugendliche
Hilferuf per Handzeichen
Das Handzeichen wurde von einer kanadische Frauenrechtsbewegung ins Leben gerufen für Frauen, die häusliche Gewalt erleben und Hilfe brauchen. Und so geht das Handzeichen:
Die Hand heben oder hinter den Rücken legen, den Daumen in die Handinnenfläche klappen und anschließende mit den anderen vier Fingern umfassen.
Video gegen häusliche Gewalt
Es ist wichtig, frühzeitig Warnsignale zu erkennen
Häusliche Gewalt ist in der Regel keine einmalige Tat, sondern besteht aus einem komplexen System gewalttätiger Handlungen und Verhaltensweisen. Gewalt findet überwiegend in engen partnerschaftlichen und familiären Beziehungen statt. Das sind die Bereiche, in denen wir normalerweise Vertrauen, Zuneigung, Liebe und Glück suchen und erhoffen. Die Tatsache, dass ausgerechnet in diesen engen menschlichen Beziehungen Gewalt erfahren wird, ist für die Opfer nur schwer auszuhalten.
Oftmals erfahren sie außerdem, dass ihren Äußerungen keinen Glauben geschenkt wird, dass Außenstehende wegsehen und die Täter geschützt werden.
Folgende Aussagen und Haltungsweisen sind in der Bevölkerung weit verbreitet:
- Frauen sind im Grunde selbst schuld oder „warum muss sie ihn auch so provozieren?“
Dem Opfer wird die Mitschuld und Verantwortung für die Tat zugeschrieben. Der Täter wird geschützt und entschuldigt. Aber: Nur der Täter ist zu 100 % für die Tat verantwortlich.
- Besser nichts sehen, nichts hören und nichts sagen oder „Das ist doch eine Privatangelegenheit!“
Anonymität ist ein Risikofaktor für häusliche Gewalt. Die Angst Außenstehender vor Ärger und Problemen schützt den Täter. Helfen Sie den Opfern, indem Sie sie ansprechen, wenn Sie den Verdacht haben, dass häusliche Gewalt ausgeübt wird. Holen Sie sich ggfs. anonym Rat bei einer Frauenberatungsstelle oder rufen Sie im Notfall die Polizei.
- Er schlägt nur, wenn er betrunken ist oder „Der Alkohol ist an Allem Schuld!“
Alkohol hat oft eine enthemmende Wirkung oder kann Aggressionen auslösen. Die Verantwortung für den Alkoholkonsum liegt aber ausschließlich beim Täter. Alkoholmissbrauch oder Alkoholabhängigkeit ist eine Erkrankung. Es gibt vielfältige Hilfsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten. Der Täter ist aber auch in diesem Fall allein verantwortlich, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
- Das kommt ja nur in gewissen Kreisen vor oder „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich!“
Gewalt in Paarbeziehungen ist weder bildungs- noch schichtabhängig. Sie kommt in allen sozialen Milieus vor. Häusliche Gewalt ist meist kein einmaliges Ereignis. Im Laufe der Zeit nimmt die häusliche Gewalt an Häufigkeit und Heftigkeit zu, eskaliert immer mehr.
- Sie kann ihn ja jederzeit verlassen oder „So schlimm kann es ja offenbar nicht sein!“
Für Außenstehende ist die Trennung vom gewalttätigen Partner die Lösung des Problems. Für die Opfer ist dies oft erst nach langer Zeit möglich. Sie versuchen meist die Probleme zu verheimlichen, glauben an eine vorübergehende Krise des Partners. Die Opfer stecken in einem Wirrrwar von Gefühlen. Oftmals sind sie auch finanziell abhängig oder wollen den Kindern eine Familie erhalten.